Schon lange ist bekannt, dass das „Schäfchenzählen“ helfen kann, um einzuschlafen. Jetzt konnten Wissenschaftler der Universität in Los Angeles diese Weisheit untermauern, indem sie den Beweis aufstellten, dass die Fokussierung auf eine bestimmte Aufgabe helfen kann, gut einzuschlafen, statt sich durch Grübeleien am Schlaf zu hindern.
Wer auch im höheren Alter meditiert, das heißt die Aufmerksamkeit auf beipsielsweise die Atmung, die Körperfunktionen, den augenblicklichen Zustand lenkt, ohne dies zu bewerten, wird weniger von Ein- oder Durchschlafproblemen betroffen sein. Untersucht wurden Personen mit Schlafproblemen im Alter von über 54 Jahren. Ihre mangelnde Schlafqualität führt nachweislich zu Beeinträchtigungen im Tagesablauf, so beispielsweise durch depressive Verstimmungen, Erschöpfungszustände, Tagesmüdigkeit oder sogar erhöhte Sturzgefahr.
50 % der Studienteilnehmer erhielten für die Dauer von sechs Wochen Unterricht in der sogenannten Achtsamkeitsmeditation. Die anderen 50 % wurden zu den Regeln eines gesunden Schlafes sowie zur besseren Stressbewältigung unterrichtet. Das Erlernte sollte regelmäßig zu Hause umgesetzt werden.
Im Ergebnis zeigte sich, dass sich die Schlafqualität in der Meditationsgruppe deutlich verbessert hatte und die Tagesmüdigkeit entsprechend deutlich zurückging. Vorhandene Ängste sowie das Stressempfinden gingen zwar weniger eindeutig zurück. Aber auch deren Linderung war durch regelmäßige Meditation eindeutiger als durch reine Schlafhygiene der Kontrollgruppe.
Die Wissenschaftler setzen die Effektivität der Meditation mit der Effektstärke von medikamentösen und psychotherapeutischen Maßnahmen gleich, welche herkömmlich bei Schlafproblemen angewendet werden.
David S. Black et al.
Mindfulness Meditation and Improvement in Sleep Quality and Daytime Impairment Among Older Adults With Sleep DisturbancesA Randomized Clinical Trial
JAMA Intern Med.
4/2015; 175 (4): 494-501.