Dass der Klimawandel Auswirkungen auf die Nahrungsmittelerzeugung insgesamt hat, ist bestens untersucht und belegt: Trockenperioden, Überschwemmungen oder erhöhter Schädlingsbefall beispielsweise können Ernteerträge drastisch beeinflussen. Wie F. Heidenhoff vom aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. berichtet, haben nun Forscher der US-amerikanischen Harvard School of Public Health (HSPH) eine ganz andere Bedrohung für die menschliche Ernährung im Visier: die Veränderung der Nährstoffzusammensetzung der Pflanzen und damit die potenzielle Gefahr für Mangelerkrankungen.
Die vorausgesagten Zahlen sind erschreckend. Die für das Jahr 2050 angenommene CO2-Konzentration hat der Harvard-Studie zufolge eine nachweisbare Auswirkung auf den Zink- und Eisengehalt von Grundnahrungsmitteln. Wenn geschätzte zwei Milliarden Menschen an Zink- und Eisenmangel litten, bedeute dies einen Verlust von 63 Millionen "Lebensjahren" - jährlich.
Die Wissenschaftler bezeichnen den Rückgang dieser Nährstoffe als die signifikanteste Bedrohung für die Gesundheit, die je mit den Folgen des Klimawandels in Verbindung gebracht wurden.
Untersucht wurden 41 Genotypen von Getreide und Hülsenfrüchten in Japan, Australien und in den USA. In Weizen, Reis, Sojabohnen und Felderbsen wurde eine nachweisbare Absenkung von Zink und Eisen gemessen, Reis und Weizen waren zudem proteinärmer. Weniger anfällig zeigten sich Mais und Sorghum, auch bei Reis gab es auffällige Unterschiede bei verschiedenen Sorten.
Das Fazit aus der Studie ist deshalb auch, in Zukunft die Möglichkeiten der Züchtung auf eine geringere Sensitivität gegenüber dem ansteigenden CO2-Gehalt der Luft auszuschöpfen.
Quelle: aid.de; Literatur: news.harvard.edu/gazette/story/2014/05/rising-co2-poses-significant-threat-to-human-nutrition/